Zum Abschluss nochmals in die Wüste

Sonntag Nachmittags haben sich Tito und ich nochmals in die Wüste begeben. Genauer gesagt, zum Kamelcamp von Titos Freund, nahe der Saudiarabischen Grenze. Wir sind rechtzeitig zum Füttern der Kamele angekommen. Diese werden aber nur noch als Hobby und aus Erinnerung ans Beduinenleben gehalten.

Wir wurden auf sehr guten Arabischen Kaffee und Tee ins ihr kleines Zelt im Camp eingeladen.
Das gemeinsame Abendessen gabs im großen Familienzelt nahe der Stadt.
Natürlich hat mal überall in der Wüste vollen LTE-Empfang und Satelliten-TV fürs gemeinsame Fußballschauen.

Vor dem Besuch der Kamele wollten wir noch ein paar gebrauchte Ersatzteile für Titos Land Cruiser besorgen. Dafür sind wir an einen sehr schrägen Ort gefahren. Mitten in der Wüste gibts eine Siedlung, wo alle kuwaitischen Schrottautos hingebracht werden. Und von diesen gibts sehr viele. Es war eine Stimmung wie aus einem MadMax-Film. Herrlich. Nebenbei, wir haben auch alle Ersatzteile für einen guten Preis bekommen.
Mittags gabs übrigens noch iranisches Fast Food auf der Motorhaube vom Land Cruiser.

Und somit ist auch mein Aufenthalt in Kuwait fast schon wieder vorbei. Es waren herrliche 4 Tage in Kuwait. Mehr Zeit braucht man auch nicht, um Kuwait zu entdecken. Zu sehen und erleben gibts nicht so viel.
Ich wurde hier mit großer Gastfreundschaft empfangen. Aber es gibt auch viele (kulturellen) Unterschiede, die auf einer Seite sehr schön, aber auf mich auch teilweise etwas verstörend wirken.
Auf jeden Fall hat sich meinem Bild über die Arabische Halbinsel gefestigt. Es ist ein weitgehend positives und freundliches Bild.
Bei uns im Westen ist dieses Bild häufig ein ganz anderes als das, das ich erleben durfte.

Kuwait City & Große Moschee

Sonntag Vormittag habe ich mich allein auf den Weg nach Kuwait City gemacht, um dort die große Moschee und Innenstadt ein wenig anzuschauen.

Die Innenstadt ist eigentlich nichts besonderes.  Nur ein paar Wolkenkratzer und ein paar lebensgefährliche Kreuzungen für Fußgänger. Überall wird gebaut. An manchen Ecken fühlt man sich wie Mitten im Mumbai.

Aber dafür ist die Große Moschee um so beeindruckender. Echtes Gold wohin man blickt. Der große Gebetssaal kann bis zu 10.000 Betende aufnehmen. Ich habe bei der Tour durch die Moschee einen weiteren Tourist getroffen. Einen jungen Indonesier. Gratis Eintritt. Man bekommt Tee und Kekse serviert, während man auf den Beginn der Führung wartet.

Alltag in Kuwait

Touristen gibts so gut wie keine in Kuwait. Daher auch keine Touristenattraktionen. Allein ein paar Postkarten aufzutreiben, war mehr als schwierig. In meinen 4 Tagen hier im Land hab ich somit schon ziemlich alles gesehen, was es zu sehen gibt.

Ich war mit Tito bei einem Bruder vom ehemaligen König zum Essen eingeladen. Es war war ein außergewöhnliches Ereignis.

Das Land hat viele merkwürdige Regeln und Gesetze, aber keiner hält sich an diese. Für alles wird ein Weg gefunden, diese zu biegen oder zu umgehen.

Ich war kurz im momentan nur zweitgrößten Einkaufszentrum der Welt. Aber keine Sorge, es wird schon angebaut, damit es wieder das größte wird. Absolut nicht meine Welt.

Wir sind hier auch an kilometerlangen Ölfeldern vorbei gefahren. Die in jeder Sekunde unvorstellbare Summen an Petrodollars erzeugen.
Der Ölpreis ist hier staatlich festgesetzt. Für 55 Liter Benzin haben wir nicht mal 15 Euro bezahlt.
Die Erinnerungen an den 2. Golfkrieg sind teilwiese noch zu sehen. Wir haben eine Gedenkstätte besucht. Das alles ist erst 1991 passiert. Noch gar nicht so lange her …