Burgenland extrem | Zu Fuß um den halben Neusiedler See

Warum will man Ende Jänner um den halben Neusiedlersee gehen?

Das ist eine gute Frage. Wirklich einladend ist diese Gegend in dieser Jahreszeit ja nicht gerade. Aber die Veranstalter vom Burgenland Extrem haben es geschafft, dieses Jahr 5.100 Leute zu motivieren, es zu versuchen. Die Startplätze waren zum ersten Mal ausverkauft.

Es gab 60, 80 oder 120 Kilometer zur Auswahl. Ich hab mich bei meinen ersten Versuch für die 60 Kilometer zwischen Apetlon und Oggau entschieden.

Eigentlich waren wir ja zu viert angemeldet, aber aus unterschiedlichsten Gründen war ich dann doch allein ins Burgenland unterwegs. Darum bin ich auch erst am Tag der Veranstaltung öffentlich bis nach Apetlon gefahren. Was sehr gut funktioniert hat. Ich bin um 5.02 Uhr in St. Pölten den Railjet gestiegen, und hab mich dann gegen 8 Uhr auf  meine Reise um den halben Neusiedlersee gemacht.

Bis zur Hälfte bei ca. Kilometer 30 war alles optimal. Die Sonne zeigte ich doch öfters als erwartet und Dank meiner Schitourhose und -Jacke konnte mir der starke, böige Wind auch nichts anhaben.

Aber nach 5 Stunden wurde das Gehen dann doch zäher und zäher. Nichts dramatisches. Aber die Belastung für die Beine wurde spürbar. Irgendwie gibts bei dieser Distanz/Strecke mir eine Grenze, wo die Komforzone endet. In meinen Gedanken versunken, bin ich sogar an der großen Laabe in Neusiedl vorbei. In Jois gabs dafür einen Besuch im Sparmarkt. Das Starten nach den Pause war wirklich nicht schön, darum hab ich auch nur zwei Mal kurz gerastet.

Im Nachhinein war ich dann sogar irgendwie froh, das ich allein gestartet bin. Hab so meine Geschwindigkeit selbst wählen können, und nur auf mich selbst konzentriert. Ein paar Kilometer bin ich gemeinsam mit anderen Teilnehmern gegangen, und hatte nette Gespräche, aber das eigene Tempo war dann doch wertvoller als die Begleitung.

Ich kann gut mit Ruhe und Stille umgehen, das war eine schöne Abwechslung zum hektischen Alltag. Auf den letzten Kilometern hab ich mich dann Podcasts gehört, und meine Gedanken zu fokusieren, und Abwechslung zu haben, weil mein Fahrwerk doch schon langsam etwas schmerzte und die Umgebung nach dem Einbruch der Dunkelheit noch trostloser wurde.

Es hilft auch besonders wenn man weiß, dass im Ziel jemand auf einen wartet und man deshalb nicht abbrechen kann.

Im Grunde hat mit die Veranstaltung sehr gut gefallen. Es war alles top organisiert. Die 60 Kilometer haben dieses Jahr für mich vollkommen gereicht. Ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wie ich die längeren Distanzen hätte bewältigen sollen. Vielleicht mit ein paar Kilo weniger auf den Rippen und mehr Vorbereitung. Aber diese langen Strecken trainiert man ja auch nicht nebenbei. Und Anfängerfehler wie unnötiges Zeug im Rucksack werden mir auch nicht mehr passieren.

Die GPS-Uhr meint, das es fast 80.000 Schritte an Tag waren. Eigentlich unvorstellbar. Deshalb mein großer Respekt an die anderen Teilnehmer die die längeren Distanzen probiert haben.

Hier mein Eintrag auf Strava.

 

4 Gedanken zu „Burgenland extrem | Zu Fuß um den halben Neusiedler See“

  1. Ganz tüchtig Markus, hätte nie gedacht, daß dir zu Fuß gehen auch gefallen könnte. Aber zum Trost, ich hat auch mal angefangen und zwar beim Alpenverein. In der Vorbespechung hat man uns gesagt was man alles mitnehmen sollte, sofern man es hat. So hab ich einen Tremperrucksack mit 17,5 kg zusammengebracht. Sind damit los marschiert aber bei Schlechtwetter, nach dem die Bekleidung durchnässt war war mein Lebendgewicht ich glaub auf 100 kg angewachsen aber die Loferer Steinberge haben wir trotzdem erklommen, wenn uns auch der Salzgehalt im Körper ausgegangen ist (schwitzen) Ganz liebe Grüsse Hans

  2. Bravo Markus, durch mein Training war mir klar, daß solche Distanzen ganz schön zach werden können, vor allem zu Fuß. Ich hoffe, du bist nächstes Jahr auch wieder motiviert und ich nicht verletzt – gratuliere noch einmal – Peter

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