Жыргалан & Каракол | Jyrgalan & Қаrakol

Wir sind quasi durch die Hintertür von Kasachstan nach Kirgistan eingereist; über einen kleinen Grenzübergang im Hinterland. Weit und breit gab es keine Spur von einer asphaltierten Straße und auch keine Chance auf Geldwechsel oder einen Bankomat. Zum Glück konnten wir unser Quartier in Jyrgalan in US-Dollar bezahlen.

Obwohl Jyrgalan am Ende eines Tales im Nirgendwo liegt, gibts dort, (Dank internationaler Hilfe) viel Tourismus. Geführtes Wandern, Reiten und Biken im Sommer, Schitouren im Winter. Das ganze auch zu westlichen Preisen, dafür aber perfekt organisiert.

Wir haben uns für eine Wanderung auf den Turnaluu, der Hausberg Jyrgalans entschieden. Ein weiterer 3000er für unser Gipfelbuch. Der Gipfel war viel einfacher zu erreichen, als jener in Almaty. Die Höhe spürt man aber auf jeden Fall. Erst beim Abstieg merkt man, um wieviel die Höhenmeter des Aufstieg anstrengender sind, als zu Hause.

Der nächste Stop war Karakol, die Hauptstadt der südlichen Yssyköl-Region. Startpunkt für viele Touren in der Gegend. Wir nutzten den Regen für einen Besuch des Museums von Nikolai Michailowitsch Prschewalski, einem russischen Entdeckers. Städte und Museen in dem Land sind bei weitem nicht so spannend wie die unendlichen Weiten dieser wilden Landschaften.

 

 

 

курушмакчы | Tian Shan Gebirge

Nach Karakol sind wir weiter hinein in das Tian Shan Gebirge gefahren. Nur durch Zufall kamen wir auf die Zufahrtsstraße zur Kumtor-Goldmine. Diese befindet sich auf 4.000 Metern und ist über eine LKW-befahrbare Straße mitten durch Gletscher erreichbar. Die Mine ist für 12 % des Bruttoinlandsprodukt und für 50 % der Exporteinnahmen Kirgistans verantwortlich. Für die Umwelt ist der Goldabau leider ein großes Problem. Für uns war die Fahrt aber sehr beeindruckend, es war der höchste Punkt auf unserer Reise.

Am Weg zur Kumtor-Goldmine kamen wir noch an zwei Denkmälern für Juri Gagarin vorbei, dem ersten Menschen im Weltall. Warum diese mitten im Nirgendwo (in der Nähe eines Wasserfalls) stehen, konnten wir nicht rausfinden.

Ысыккөл | Yssykköl

Der Yssykköl-See hat uns mehrere Tage auf unsere Reise begleitet. Durch seine Länge von 182 Kilometern wirkt der Gebirgssee wie ein Meer inmitten der hohen Berge. Den besten Blick auf den See hatten wir vom Shatyly Peak aus, den wir nach einer kleinen Wanderung erreichten. Am Weg zurück hat uns ein Schäfer noch auf sein Pferd reiten lassen. Wieder ein Zeichen wie freundlich die Menschen in diesem Land zu Fremden sind.

Direkt am Yssykköl liegt der Skazka Canyon. Ein Gebiet das durch Winderosion entstanden ist. Übersetzt heißt Skazka Märchen. Es gibt dort Felsformationen die stark an Zwerge aus Märchen erinnern.

Unsere letzte Nacht in der Region haben wir direkt am Yssykköl verbracht. Das frühe Aufstehen für den letzten Sonnenaufgang in dem Land hat sich ausgezahlt. Meine Badeversuch im See habe ich abgebrochen. Das Wasser war Mitte September auf 1600 Metern war schon zu kalt dafür.